Schriften

Das Sanskritwort Veda bedeutet, etymologisch gedeutet, soviel wie „Wissen”, „mit Wissen“ (vid jñane), „eindringen in die Realität“ ( vid vidcharana) und ist eine Methode, um Wissen oder Wirklichkeit zu erfassen, sie zu beschreiben und sie zu verwirklichen. Veda ist ein Gebilde, ein Raum des Wissens um dharma im weitesten Sinne.
Verwandte Wörter im europäischen Sprachraum sind das lateinische Wort video, das altdeutsche Wort wessen und das altslavische Wort vede.
Der Veda wird traditionell in zwei große Teile untergliedert.

Der eine Teil ist als śruti bekannt und der andere Teil ist als smṛti bekannt. Unter śruti versteht man den Teil des Vedas, der direkt von der höchsten Quelle offenbart wurde und somit absolute Autorität besitzt (pramāṇam vedasa), da ihm Eigenschaften anhängen wie die, dass er nicht menschlichen Ursprungs ist (apauruśeya), dass er ohne Beginn ist, also schon ewig besteht (anadi), daß er nicht zu begrenzen ist (anānta vai vedaḥ) und dass er der Atem des Höchsten ist (yasya nisvasitam vedaḥ).
Offenbart wurde der Veda großen Ṛṣis wie etwa dem Yajñavalkya oder dem Atharvan. Während der Meditation schauten oder vielmehr hörten (śruti) diese Ṛṣis den transzendentalen Klang des Veda und waren somit Werkzeuge, die dem noch unstrukturierten Wissen eine Form gaben.
Unter smṛti versteht man all die vedischen Schriften, die nicht direkte Offenbarungen sind, Schriften, die besondere Themen aus dem Veda aufgreifen und diese weiterbearbeiten, erklären, ausführen und näher erläutern.
Der Veda besteht aus vier Hymnensammlungen, getrennten poetischen Abschnitten und zeremoniellen Formeln. Die Sammlungen (saṃhitās) heißen Ṛg-Veda, Sāma-Veda, Yajur-Veda und Atharva-Veda. Bei den ersten drei Saṃhitās handelt es sich um rituelle Hymnen, die in der vedischen Zeit von drei Priesterklassen verwendet wurden, die die Opferzeremonien durchführten. Der Ṛg-Veda enthält über 1000 Hymnen (Sanskrit ṛg: Hymne), die in verschiedenen Versmaßen geschrieben und in zehn Büchern oder Liederkreisen (maṇḍalas) zusammengefasst sind. Dieser Veda wurde vom Hotṛ, oder Rezitanten, verwendet, die durch das laute Rezitieren der Hymnen die Götter anriefen und sie somit zum Opfer einluden. Der Sāma-Veda enthält Versteile, die überwiegend dem Ṛg-Veda entnommen worden sind. Dieser Veda wurde vom Udgatṛ, dem Sänger, verwendet, welche die Hymnen bzw. Melodien (Sanskrit: sāma) sangen. Mit diesen Liedern wurde der Ruhm der Götter und der geladenen Persönlichkeiten besungen. Der Yajur-Veda besteht aus zwei revidierten Teilen, dem weißen (śukla) und dem schwarzen (kṛṣṇa) Yajur-Veda, die teilweise in Prosa und teilweise in Versform geschrieben wurden. Beide enthalten Opferformeln, die jedoch unterschiedlich angeordnet sind. Diese Saṃhitā wurde vom Adhvaryu verwendet, einem Priester, der die geeigneten Formeln aus dem Yajur-Veda rezitierte, während er die Opferhandlungen vollzog. Der vierte Veda, der Atharva-Veda, besteht fast ausschließlich aus einer großen Vielfalt von Hymnen, Zaubergesängen und Zaubersprüchen. Der Priester dieser Veda-Saṃhitā war der Brāhmaṇa. Während dem Hotṛ die Aufgabe der Rezitation und der Einladung der Götter zukam, dem Udgatṛ die Verehrung und Lobpreisung derselbigen und dem Adhvaryu die Tätigkeit des Opferns zukam, war der Brāhmaṇa eine Art Manager des Opfers. Er überwachte das Opfer und gab den verschiedenen anderen Priestern Anweisungen, wann sie mit ihren jeweiligen Tätigkeiten beginnen oder einhalten sollten.

Nachdem Vyāsa –der Mythologie zufolge- den Veda in die vier oben beschriebenen Textsammlungen gebracht hat, entstanden als Anhang daran Erklärungen und Erläuterungen betreffs des Opfers. Diese Erklärungsschriften werden Brāhmaṇas genannt. In ihnen wird einmal das technische Wissen, also das Wie der Opferausführung überliefert und zum anderen das esoterische bzw. metaphysische Wissen um das Opfer überliefert. In den Brāhmaṇas wird das Opfer nicht nur einfach als eine äußere Handlung des Gabendarbringens gesehen, sondern jede Handlung, jeder Gegenstand, welcher beim Opfer gebraucht wird, jede Geste usw. wird metaphysisch erklärt und begründet.

So ist zum Beispiel das Wasser, welches für die Reinigungsriten verwendet wurde, nicht nur einfach ein geweihtes Wasser, sondern es ist Varuṇa persönlich, und das Gefäß, in welchem dieses Wasser ist, ist nicht nur einfach ein Gefäß aus Metall, sondern es ist eine Emanation der „Gestaden des Ganges”. Das Opferfeuer ist nicht nur einfach ein Feuer, sondern es ist Agni oder Viṣṇu persönlich, der Glanz des Feuers ist nicht nur einfach ein heller Schein, sondern eine Manifestation der Ādityas.
Der Vorgang des Opferns ist gleich der Welts Schöpfung durch Brahmā. Die Ziegel mit denen der Vedi, der Opferaltar, aufgebaut wurde, sind nicht nur einfach Lehm, sondern sind das Fundament des Universums, sind Indra, Mitra-Varuṇa, Prajāpati, Aryaman, Bṛhaspati usw. An die Brāhmaṇas schließen sich die Sūtra-Texte an. Diese Texte zerfallen in vier Teile:

I.) Śrauta-Sūtra,
II.) Gṛhya-Sūtra,
III.) Śulva-Sūtra
IV.) Dharma-Sūtra.

Die Sūtra-Texte sind die Essenz aus den Brāhmaṇas und aus den Saṃhitās. In den Sūtra-Texten wird auf ganz knappe Art beschrieben, wie der technische Ablauf des Opfers zu sein hat. Es sind sozusagen die Handbücher oder auch „Regiebücher“, die der Priester während des Opfers als Hilfe verwendet. Die vier Unterteilungen der Sūtras stellen vier verschiedene Anleitungen für vier verschiedene Opferer dar. So war das Śrauta-Sūtra eine Beschreibung von Opfern, die nur von Priestern ausgeführt werden durften, das Gṛhya-Sūtra war eine Beschreibung von Opfern, die für Hausväter (gṛhastas) bestimmt war.
Die Sūtras selbst sind aber nicht nur eine Unterteilung in Opferklassen (reine Priesteropfer, Haushälteropfer, etc.), sondern sie sind auch die „Regiebücher“ bzw. Opferanleitungen der verschiedenen Veda-Schulen. Der Veda ist nicht einfach ein einheitliches Buch, sondern jede Saṃhitā liegt in verschiedenen Rezensionen vor. So hatte der Ṛg-Veda zwei (heute) bekannte Schulen (Śākalas und Vāśkalas), der Sāma-Veda drei bekannte Schulen (Rānāyanīyas, Kauthumas und Jaiminīyas), der weiße Yajur-Veda vier Schulen (Kapiṣthalas, Carakas, Maitrāyaniyas und Taittirīyas), der schwarze Yajur Veda eine Schule, nämlich die Vājasaneyins, welche in zwei Unterschulen zerfällt (die Mādhyandinas und die Kānvas) und der Atharva-Veda hatte zwei Schulen (Śaunakas und Paippalādas).
Alle eben erwähnten Schriften, die sich an die Textsammlungen (saṃhitās) anschließen, also die Brāhmaṇas und die Sūtra-Texte werden unter dem Begriff Karma-Kanda zusammengefasst, da sie sich hauptsächlich mit Fragen des Opfers auseinandersetzen. Neben den Saṃhitās zählen die Brāhmaṇas, nicht aber die Sūtra-Texte, ebenfalls zur śruti.
Die Āraṇyakas und vor allem aber die Upaniṣaden stellen eine Art Reformation der spirituellen Praxis des Veda dar. Wie schon gesagt, wurde der Veda von den Ṛṣis während der Trance geschaut. Die Ṛṣis gaben den Veda weiter an alle Lebewesen, damit diese eine Art spirituellen Leitfaden hatten. Die Opfer, welche im Karma-Kanda beschrieben werden waren eigentlich nichts weiter als ein angenehmes Beiwerk zur regelmäßigen spirituellen Praxis. Doch die Menschen vergaßen das (materielle Welt eben) und verrannten sich im Opfer und in einer ausgefeilten Ritualistik, die jedoch mit Spiritualität nicht mehr viel zu tun hatte. Eine Upaniṣad nennt dies die „Übung der Blechtöpfe, hohl und zeitweilig”. Es war notwendig, dass Wissen kultiviert wurde, welches das Opfer nicht nur im Äußeren sucht, sondern vor allem im Inneren, im Opfer des Egos, des Geistes, des selbstischen Ichs. Der Opfervorgang war nun nicht mehr ein äußeres „Blechtamtam”, sondern der Vorgang des Opfers war die Meditation, die Versenkung, die Konzentration und somit die Beherrschung des Geistes. Und dieses Wissen um das innere Opfer, ist das Wissen, das uns als Āraṇyakas und Upaniṣaden hinterlassen wurde. Dieser Teil des Vedas wird als Jñāna-Kanda bezeichnet. Der Jñāna-Kanda, oder Wissens-Teil des Vedas umfasst als Schriften die so genannten Waldabhandlungen oder Āraṇyakas, ein Begriff, der von dem Sanskrit-Wort für Wald, Āraṇya, abgeleitet ist. Die Āraṇyakas wurden von brahmanischen Eremiten geschrieben und erläutert. Da man davon ausging, dass das rechte Verständnis dieser Schriften nur in Abgeschiedenheit erreicht werden könne, sollte man diese Schriften nur in der Zurückgezogenheit des Waldes studieren. Deswegen erhielten diese Texte den Namen „Waldbücher“. Diese Schriften sind als Ergänzungen und vor allem aber als Weiterführung der Brāhmaṇas entstanden und befassen sich mit esoterischen Fragen und Themen, die sich jedoch schon von der Idee des äußeren Opfers gelöst haben. Eingebettet in die Āraṇyakas und in die Brāhmaṇas sind die Upaniṣaden, Texte, die wohl den innersten philosophischen Kern des Veda darstellen. Die Upaniṣaden klären oder entwickeln Fragen, die sich alle um Themen drehen, wie: „Wer bin ich?” „Was ist Realität?” „Gibt es eine Ursache von allem?” „Ist das Universum etwas Reales?” ... usw. Des weiteren werden Lehren bezüglich Yoga, Meditation und spirituelle Praktiken gegeben.
Doch das eigentliche große Ziel der Upaniṣaden ist Selbsterkenntnis und Erlösung.
Der gesamte Jñāna-Kanda ist ebenfalls Śruti.

Soviel zur Mythologie!

Der Veda wurde vermutlich schon von den indoarischen Einwanderern in das Industal mit eingeschleppt. Die nomadischen Indoarier kanhten keine Tempel. Ihre (hauptsächlich) männlichen Götter wurden überall verehrt. Sie waren nicht in Bildern oder Figuren heimisch, sondern sie wurden eingeladen von den heiligen Priestern, den Sängern und Dichtern. Der Yajur-Veda-Priester aber war der eigentliche Opferer, der Magier, der den im heiligen Bezirk geladenen und gerufenen Göttern ihren Teil gab.

Man machte mit den Göttern einen heiligen Deal: „Wir geben euch und ihr Götter gebt uns auch!“
Die Götter waren nicht immer antropomorph gedacht. Agni in etwa verkörperte sich in der Flamme des Opferfeuers, des heimischen Herdfeuers und in der Flamme der Verdauung. Der Wind war Vayū, das Strahlen der Sonne waren die Ādityas. Die Morgenröte war die schöne Göttin Uṣa und die Sonne selbst war Sūrya. Die Götter wurden zwar immer wieder als menschenähnlich gedacht, aber in erster Linie waren sie die Natur selbst, die Gestirne, die Erscheinungen und Kräfte der Natur, in der das Nomadenvolk der Arier lebte. Aus vielen dieser Göttern wurde in späterer Zeit eher ein abstrakt gedachtes Naturprinzip, so etwas wie ein Naturgesetz, das es zu verehren und zu stärken galt, damit die Ordnung der Welt weiterhin bestehen bleibt. Die Zeit, in der die ersten Upaniṣaden abgefasst wurden hatte in diesem ausgefeilten Opferkult nichts Erstrebenswertes mehr gesehen. Wozu sollte man Göttern opfern, wenn man durch diese Praxis doch im ewigen Kreislauf der Wiedergeburt verharrt? Es galt, einen Weg der Erlösung zu suchen, der kein Wiederkehren in die Welt versprach. Gleichzeitig begann das philosophische Denken in den Upaniṣaden einen ungeahnten Siegeszug. Mit dem Aufkommen der Askesebewegungen begann auch die Philosophie in Indien. Es gibt Vermutungen, ob die erstarkenden Askesetraditionen und Philosophietraditionen ein Ergebnis der Durchmischung der Arier mit den Einheimischen Kulten gewesen ist. Es spricht vieles dafür. Mit der zeit der Upaniṣaden ging in Indien eine Ära zu Ende. Aber nicht etwa plötzlich und in einer Art der vollkommenen Wandlung, sondern vielmehr schleichend. Das Alte, der Veda, wurde weiterhin bewahrt und als heilig gesehen. Doch die Spiritualpraxis verlagerte sich weg vom äußeren Opfer, hin zum inneren Opfer. Die ersten Traditionen dieses neuen weges wurden in den Upaniṣaden als Yoga und Sāṃkhya bezeichnet. Dieses Yoga und Sāṃkhya ist nicht zu verwechseln mit den systematischen Schriften der orthodoxen sechs Philosophien Indiens. Es sind vielmehr vorläufer, quasi die antiken Prototypen der späteren wissenschaftlich ausgearbeiteten Schulen.
Nachfolgend nun noch eine Übersicht über die verschiedenen Schulen des Veda, den zugehörigen Brāmaṇas und Sūtras sowie (in traditioneller, aber nicht unbedingt wirklicher) den entsprechenden Upaniṣaden:

Ṛg-Veda
Veda-Schule
Śākala
Vāśkala
Saṃhitā
Śākala-Saṃhitā
Vāśkala-Saṃhitā
Brāhmaṇa
AitareyaBrāhmaṇa
Kaushitaki-Brāhmaṇa
Āraṇyaka
Aitareya-Āraṇyaka
Kaushitaki-Āraṇyaka
Upaniṣad
Haupt-Upaniṣaden
Aitareya-Upaniṣad
Kauṣītaki-Upanishad

Sāmānya-Vedānta-Upaniṣaden
Ātmabodha-Upaniṣad
Mudgala-Upaniṣhad

Sānnyāsa-Upaniṣaden
Nirvāśa-Upaniṣad

Yoga-Upaniṣaden
Nādabindu- Upaniṣad

Vaiṣava-Upaniṣaden
---

Śaiva-Upaniṣad
Akṣamālā-Upanishad

Śākta-Upaniṣaden
Tripurā-Upaniṣad
Bhavṛcā-Upaniṣad
Saubhāgya-Lakṣmī-Upaniṣad

Śrauta-Sūtra
Āṣvalāyana-Śrauta-Sūtra
Śānkhāyana-Śrauta-Sūtra
Gṛhya-Sūtra
Āṣvalāyana-Gṛhya-Sūtra
Śānkhāyana-Gṛhya-Sūtra
Śulva-Sūtra
-
-
Dharma-Sūtra
Vāsiṣta-Dharma-Sūtra
-

 

 

Sāma-Veda
Veda-Schule
Rānāyanīya
Kauthuma
Jaiminīya
Saṃhitā
Rānāyanīya-Saṃhitā
Kauthuma-Saṃhitā
Jaiminīya-Saṃhitā
Brāhmaṇa

Tandya-Brāhmaṇa
Śadvinṣa-Brāhmaṇa
Chāndogya-Brāhmaṇa
Ārṣeya-Brāhmaṇa

Jaiminīya-Brāhmaṇa
Āraṇyaka
-
-
-
Upaniṣad

Haupt-Upaniṣaden
Kena-Upaniṣad
Chāndogya-Upaniṣad

Sāmānya-Vedānta-Upaniṣaden
Maitrāyanī-Upaniṣad
Vajrasūcī-Upaniṣad
Mahat-Upaniṣad
Sāvitrī-Upaniṣad

Sānnyāsa-Upaniṣaden
Āruneya-Upaniṣad
Kundika-Upaniṣad
Maitreyī-Upaniṣad
Yoga-Upaniṣaden
Jābāladarṣana-Upaniṣad
Yogacūdāmani-Upaniṣad

Vaiṣṇava-Upaniṣaden
Avyakta-Upaniṣad
Vāsudeva-Upaniṣad

Śaiva-Upaniṣad
Jābālī-Upaniṣad
Rudrākśajābāla-Upaniṣad

Śākta-Upaniṣaden
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Śrauta-Sūtra
Maṣaka-Śrauta-Sūtra
Jaiminīya-Śrauta-Sūtra
Gṛhya-Sūtra
Khādira-Gṛhya-Sūtra
Gobhila-Gṛhya-Sūtra
Jaiminīya-Gṛhya-Sūtra
Śulva-Sūtra
Drāhyāyaṇa-Śulva-Sūtra
-
Lātyāyana-Śulva-Sūtra
Dharma-Sūtra
Gautamīya-Dharma-Sūtra

 

 

Kṛṣṇa (schwarzer) Yajur-Veda
Veda-Schule
Kapiṣthala
Caraka
Maitrāyaniya
Taittirīya
Saṃhitā
Kapiṣthala
Caraka-Saṃhitā
Maitrāyaniya-Saṃhitā
Taittirīya-Saṃhitā
Brāhmaṇa
Kapiṣthala-Brāhmaṇa
Caraka-Brāhmaṇa
Maitrāyaniya-Brāhmaṇa
Taittirīya-Brāhmaṇa
Āraṇyaka
-
Katha-Āraṇyaka
-
Taittirīya-Āraṇyaka
Upaniṣad

Haupt-Upaniṣaden
Katha-Upaniṣad
Taittirīya-Upaniṣad

Sāmānya-Vedānta-Upaniṣaden
Akṣi-Upaniṣad
Ekākṣara-Upaniṣad
Garbha-Upaniṣad
Prānāgṇihotra-Upaniṣad
Śvetāśvatara-Upaniṣad
Śārīraka-Upaniṣad
Sukarahasya-Upaniṣad
Skanda-Upaniṣad

Sānnyāsa-Upaniṣaden
Avādhūta-Upaniṣad
Katharudra-Upaniṣad

Yoga-Upaniṣaden
Kṣurika-Upaniṣad
Brahmavidyā-Upaniṣad
Varāha-Upaniṣad

Vaiṣṇava-Upaniṣaden
Kalisāntarana-Upaniṣad
Mahānārāyaṇa-Upaniṣad

Śaiva-Upaniṣaden
Dakṣināmūrti-Upaniṣad
Pañcabrahma-Upaniṣad
Rudrahṛdaya-Upaniṣad

Śākta-Upaniṣaden
Sarasvatīrahasya-Upaniṣad

Śrauta-Sūtra
-
Yajña-Śrauta-Sūtra
Mānava-Śrauta-Sūtra

Baudhāyana-Śrauta-Sūtra
Bhāradvāja-Śrauta-Sūtra
Āpastamba-Śrauta-Sūtra
Hiranyakeṣi-Śrauta-Sūtra
Vādhūla-Śrauta-Sūtra
Vaikhānasa-Śrauta-Sūtra

Gṛhya-Sūtra
-
LaugākṣiGṛhya-Sūtra
Mānava-Gṛhya-Sūtra
Varāha -Gṛhya-Sūtra
Baudhāyana-Gṛhya-Sūtra
Bhāradvāja-Gṛhya-Sūtra
Āpastamba-Gṛhya-Sūtra
Hiranyakeṣi-Gṛhya-Sūtra
Vādhūla-Gṛhya-Sūtra
Vaikhānasa-Gṛhya-Sūtra
Śulva-Sūtra
-
Laugākṣi-Śulva-Sūtra
Mānava-Śulva-Sūtra
Baudhāyana-Śulva-Sūtra
Dharma-Sūtra
-
Vaiṣṇava-Dharma-Sūtra
Hārīta-Dharma-Sūtra
Baudhāyana-Dharma-Sūtra
Āpastamba-Dharma-Sūtra
Hiranyakeṣi-Dharma-Sūtra
Vaikhānasa-Dharma-Sūtra

 

 

Śukla (weißer) Yajur-Veda
Veda-Schule

Vājasaneyin

Kānva
Mādhyandinas
Saṃhitā
Mādhyandina-Saṃhitā
Kānva-Saṃhitā
Brāhmaṇa
Śatapatha-Brāhmaṇa
Āraṇyaka
Bṛhad-Āraṇyaka
Upaniṣad

Haupt-Upaniṣaden
Bṛhad-Āraṇyaka-Upaniṣad
Īśā-Upaniṣad

Sāmānya-Vedānta-Upaniṣaden
Adhyātma-Upaniṣad
Nirālamba-Upaniṣad
Pingala-Upaniṣad
Māntrika-Upaniṣad
Muktika-Upaniṣad
Subāla-Upaniṣad

Sānnyāsa-Upaniṣaden
Jābāla-Upaniṣad
Turīyātīta-Upaniṣad
Bhikṣuka-Upaniṣad
Yājnavalkya-Upaniṣad
Sātyāyanī-Upaniṣad

Yoga-Upaniṣaden
Advayatāraka-Upaniṣad
Triṣiki-Brāhmana-Upaniṣad
Haṃsa-Upaniṣad

Vaiṣṇava-Upaniṣaden
Tārasāra-Upaniṣad

Śaiva-Upaniṣad
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Śākta-Upaniṣaden
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Śrauta-Sūtra
Kātyāyana-Śrauta-Sūtra
Gṛhya-Sūtra
Pāraskara-Gṛhya-Sūtra
Śulva-Sūtra
Kātyāyana-Śulva-Sūtra
Dharma-Sūtra
Yājnavalkya-Smṛti

 

 

Atharva-Veda
Veda-Schule
Śaunaka
Paippalāda
Saṃhitā
Śaunaka-Saṃhitā
Paippalāda-Saṃhitā
Brāhmaṇa
-
Gopatha-Brāhmaṇa
Āraṇyaka
-
-
Upaniṣad

Haupt-Upaniṣaden
Praśna-Upaniṣad
Māṇḍūkya-Upaniṣad
Muṇḍaka-Upaniṣad

Sāmānya-Vedānta-Upaniṣaden
Sarva-Sāra-Upaniṣad
Ātmā-Upaniṣad
Sūrya-Upaniṣad

Sānnyāsa-Upaniṣaden
Nārada-Parivrājaka-Upaniṣad
Paramahaˆsa-Upaniṣad
Paramahaṃsa-Parivrājaka-Upaniṣad
Parabrahma-Upaniṣad
Brahma-Upaniṣad
Brahma-Bindu-Upaniṣad
Sānnyāsa-Upaniṣad

Yoga-Upaniṣaden
Tejobindu-Upaniṣad
Dhyānabindu-Upaniṣad
Yogakuṇḍalinī-Upaniṣad
Yogatattva-Upaniṣad
Yogaṣikhā-Upaniṣad
Amṛtanāda-Upaniṣad
Amṛtabindu-Upaniṣad
Pāṣupata-Brahma-Upaniṣad
Mahāvākya-Upaniṣad
Śāndilya-Upaniṣad
Kaivalya-Upaniṣad

Vaiṣṇava-Upaniṣaden
Kṛṣṇa-Upaniṣad
Gāruda-Upaniṣad
Gopāla-Tāpanīya-Upaniṣad
Nārāyaṇa-Upaniṣad
Dattātreya-Upaniṣad
Nṛsiṃha-Tāpanīya-Upaniṣad
Rāma-Tāpanīya-Upaniṣad
Rāmarahasya-Upaniṣad
Hayagrīva-Upaniṣad

Śaiva-Upaniṣad
Atharvaṣikhā-Upaniṣad
Atharvaṣira-Upaniṣad
Kālāgnirudra-Upaniṣad
Ganapati-Upaniṣad
Bṛhad-Jābāla-Upaniṣad / Bhasmajābāla-Upaniṣad
Śarabha-Upaniṣad

Śākta-Upaniṣaden
Annapūrnā-Upaniṣad
Tripurā-Tāpanīya-Upaniṣad
Devī-Upaniṣad
Bhāvanā-Upaniṣad
Sītā-Upaniṣad

Śrauta-Sūtra
-
Vaitāna-Śrauta-Sūtra
Gṛhya-Sūtra
-
Kauśika-Gṛhya-Sūtra
Śulva-Sūtra
-
-
Dharma-Sūtra
-
-

Diese Ordnung der Veda-Schriften stammt von H. v. Glassenapp. Sie ist korrekt, und gibt dennoch nicht die innere Verschränkung des Veda wieder. Als Beispiel:

Das Śatapatha-Brāhmaṇa ist in zwei Rezensionen überliefert: Einmal als Mādhyandina-Rezension der Vājasaneyin- Mādhyandina-Śakha und dann in der Kānva-Rezension der Kānva-Śhakha. Die Mādhyandina-Rezension der Vājasaneyin- Mādhyandina-Śakha enthält die eponymen 100 Brahmanas in 14 Büchern, die Kānva-Śhakha-Rezension enthält 104 Brahmanas in 17 Büchern.

Von Interesse sind die darin eingebetteten mythologischen Abschnitte mit Mythen von der Schöpfung und der Sintflut von Manu. Der Text beschreibt detailliert die Vorbereitung des Altars, der Zeremonialobjekte, Ritualrezitationen und das Soma-Trankopfer, zusammen mit den symbolischen Attributen eines jedes Aspektes der Rituale.

Die 14 Bücher der Mādhyandina-Rezension können in zwei große Hauptteile eingeteilt werden. Die ersten neun Bücher haben genaue Textkommentare, oft Zeile für Zeile, von den ersten 18 Büchern der entsprechenden Saṃhitā des Yajurveda. Die folgenden 5 Bücher behandeln ergänzendes und rituell neueres Material, außerdem enthalten sie die berühmte Bṛhad-Āraṇyaka-Upaniṣad, die fast das ganze letzte Buch 14 umfasst.

Ein weiteres Beispiel:

Zur Taittirīya-Saṃhitā des schwarzen Yajur-Veda gehört das Taittirīya-Āraṇyaka. Die Bücher sieben bis neun dieses Āraṇyakas bilden die Taittirīya-Upaniṣad.
Insgesamt umfaßt das Taittirīya-Āraṇyaka zehn Bücher. Sechs dieser Bücher sind aufgrund ihres Sprachstils reines Āraṇyakamaterial. Die ersten beiden Bücher sind der benachbarten Caraka-Schule entnommen, und bilden die aṣṭau kāṭhakāni, also die acht Katha-Sektionen, die von dieser Schule hier eingeschoben wurden. Man übernahm dieses material, weil in der dort enthaltenen Anleitung für die Agnicayana-Rituale kein Unterschied zur Taittirīya-Schule bestand.
Die Bücher sieben bis neun bilden - wie schon erwähnt - die Taittirīya-Upaniṣad. Buch zehn ist die Mahānārāyaṇa-Upaniṣad.

Auf diese Weise sind vor allem die Upaniṣads teile der Brāhmaṇas und Āraṇyakas. Viele Textteile kommen in den verschiedenen Vedaschulen gleichzeitig vor, oder man teilt sich ein und den selben Text, also ein und das selbe Āraṇyaka oder Brāhmaṇa.