Vaiṣṇava-Tilakas
Entsprechend den vier Traditionslinien der Vaiṣṇāvas gibt es verschiedene Zeichen, die an verschiedenen Stellen des Körpers aufgetragen werden. Vaiṣṇāva-Tilakas sind grundsätzlich senkrechte Zeichen (im gegensatz zu den waagrechten Zeichen der Śaivas), die entweder Y-förmig oder U-förmig sind.
In der Garga-Samhita (VI;15;15-22) kann man zum Thema Tilaka folgendes lesen:

"Einfach durch das Hören von den Ereignissen aus dem heiligen Orte Gopi-Bhumi, der diesen Namen trägt, weil er die Wohnstatt der Gopis ist, wird man befreit von den Verstrickungen des Karma.

In Gopi-Bhumi findet man Gopi-Chandana. es wird gesagt, dass Gopi-Chandana eine Manifestation des Körperschmuckes der Gopis ist. Noch heute findet man Gopi-Chandana in Gopi-Bhumi. Derjenige, der seinen Körper mit Gopi-Chandana-Tilaka schmückund bemalt erlangt augenblicklich das selbe Ergebnis, wie man es durch ein bad im heiligen Gangesfluß erhält.
Jemand, der täglich Gopi-Chandana-Tilaka aufträgt, erhält die selben Resultate wie jemand, der in allen heiligen Flüssen gebadet hat. jemand, der täglich Gopi-Chandana-Tilaka trägt erreicht ebenso das Ergebnis wie jemand, der tausend Pferdeopfer und hundert Königsopfer verrichtet hat. Er empfängt das selbe Ergebnis, das sich aus Wohltätigkeit und dem Befolgen aller rituellen Gebräucher aller heiligen Orte dieser Erde erwächst. Ein solcher hat das Ziel des Lebens erreicht.

Der Staub von Chitrakutta ist doppelt so heilig wie der Staub von den Ufern der Ganga. Zehnmal heiliger ist der Staub aus Panchavati-Tirtha und hundert mal heiliger als dieser Staub ist der Staub aus Gopi-Chandana. Vergiss niemals, dass Gopi-Chandana gleich ist mit dem Staub aus Vrindavana! In den alten Tagen hat Gopi-Chandana sündige Menschen gerettet. Jemand, der Gopi-Chandana auf seinem Körper trug, hatte vor Yama, dem Totengott, nichts zu befürchten. Weder Yama noch seine Schergen konnen den Träger von Gopi-Chandana etwas anhaben. Wenn ein Sünder Gopi-Chandana auf seinem Körper trug, so ging er nach seinem Tode direkt ein in Krishnas Reich Goloka, das jenseits der materiellen Welt liegt."

 

Die Tilakas der vier verschiedenen Vaiṣṇāva-Sampradāyas:

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